10 Jahre Mundharmonika-Freunde Wangen e.V.
Unzählige Male hatten wir uns im Unterricht und zusätzlichen Treffen auf das "10 jährige" vorbereitet. Vereinsgründer Ingo hatte sich mit Organisationsaufgaben gänzlich eingedeckt und somit alle Hände voll zu tun. Ganz nebenbei galt es ihm, uns neues Liedgut beizubringen. Dann stand das Jubiläum endlich vor der Tür. In den Vereinsräumen des "D' Argentaler e.V." in Wangen/Südring hatten wir alles für die Feierlichkeiten vorbereitet.
Die Bühne war mit Blumengestecken dekoriert worden und unsere weiblichen Vereinsmitglieder hatten sich mit dem Backen von köstlichen Kuchen und Torten verausgabt. Vor dem Eingang wurden seltene und teils einzigartige Mundharmonikas in unserem Schaukasten ausgestellt. Ganz besondere Freude wurde uns zuteil, als Ingo tatsächlich verkündete, den Blues-Musiker Dieter Kropp aus Detmold, unter anderem Autor zahlreicher Bluesharp-Lehrbücher, für das Jubiläum zu verpflichten. Wir hatten uns schon früh am Morgen bei den Argentalern getroffen um zu proben, immerhin sollten unsere Anfänger mit Unterstützung von einigen fortgeschrittenen Spielern den Festakt mit dem Volkslied "Horch was kommt von draußen rein" eröffnen. Und wie wir das Jubiläum eröffneten! Von Besuchern geradezu geflutet wurde das überschaubare Vereinsheim der Argentaler, welche die Bewirtung der Getränke und der Wurst im Semmel übernommen hatten.
Es war wunderschönes Wetter und viele Gäste waren mit dem Fahrrad gekommen. Als erstes Ensemble trumpfte das Mundharmonika-Trio Allgäu in den Muha-Gattungen Bass-, Akkord- und Chromatik-Mundharmonika auf. Gespielt wurde von Auf der Autobahn von den Oberkrainern bis zum spanischen La Cucaracha, Querbeet. Unsere Räumlichkeit war zu diesem Zeitpunkt bereits überfüllt, sodass Schaulustige von draußen und dem schmalen Vorraum aus lauschten. Mit einem alten Zylinder und einem Schlapphut bewaffnet, baten unsere freundlichen "Türsteher" um eine Spende für die Vereinskasse, denn der Eintritt war frei. Für jede Spende wurde ein Jubiläums-Flaschenöffner mit eingelasertem Schriftzug als Erinnerungsstück überreicht.
Die Spätzünder hatten ein buntes Programm mitgebracht. Mit Gassenhauern heizten sie die Gäste ein und machten ordentlich Stimmung. Thomas Merk spielte improvisierten Blues, und das ganze zwanzig Minuten lang. Was für eine Virtuosität. Im Anschluss waren die Harp Friends, eine Gruppe welche sich um unseren Vereinsgründer Ingo Allgaier entwickelt hatte, am Zug. Sie gaben Like Ice in the Sunshine, den Dixie und viele weitere bekannte Lieder zum Besten.
Dann wurde Ingo für sein Schaffen um den Verein und für das Nerven zehrende Organisieren des Jubiläums geehrt. Der "Star" des Tages, Dieter Kropp, war gerade noch rechtzeitig eingetroffen und begab sich, nachdem noch kurz einige Hände geschüttelt und Fotos geschossen worden waren, auf die Bühne. Seine humorigen Blues-Kreationen mit Gesang waren einzigartig, unbeschreibbar gut und vor allem sehr unterhaltsam. Ganze 46 Minuten zeigte er unseren Gästen, wieviel Vielfalt in der kleinen Mundharmonika steckt, und was für ein Sound erst! An unserer Kuchentheke wurde ein Kuchenstück nach dem anderen über die Kühltheke gereicht, und der Kaffee floss in Strömen. Nebenzu spielte Helmut Bitterwolf die Chromatische Mundharmonika mit viel Herzblut und Genialität.
Ein weiteres "Highlight" stellten das Mundharmonika-Trio Caballeros dar welche als Profimusiker, mit Auftritten in Österreich und der Schweiz, die ganz großen Stücke auf die Bühne brachte. Zum Beispiel The Man with the Harmonica, bekannter als "Das Lied vom Tod" aus der Feder von Ennio Morricone, Der einsame Hirte, ursprünglich ein Stück für Panflöte und viele, viele mehr. Leider machten sich viele Gäste nach den Caballeros, gesättigt und zufrieden, auf den Heimweg. Irmgard und Klara hatten alpenländische Heimatlieder im Gepäck, welche in Mundart zu chromatischer Muha vorgetragen wurden.
Im Soloprogramm spielte uns Ingo einige vom Westen Amerikas inspirierte Lieder, wie die Winnetou- und Old Shatterhand-Melodie von Ulrich Böttcher, den Ohrwurm Country Roads von John Denver, das allbekannte Oh when the Saints, Red River Rock und weitere. Wir steuerten direkt auf die Zielgerade zu. Vom Musizieren und Zuhören ganz erschöpft, traten nun endlich unsere fortgeschrittenen Mitglieder, gefolgt von allen noch anwesenden Musikern, auf die Bühne, um uns mit dem Volkslied Muss i denn zu verabschieden. Nun wurden in kleinem Kreis alle Helfer gebührend geehrt, Ehrenmitglieder ernannt und die letzten Gäste verabschiedet. Es war ein tolles Jubiläum, was uns allen viel Freude bereitet hat.
