Geschichte

 

Die Mundharmonika (engl. Harmonica) ist "geschwollen" gesprochen ein Durchschlagzungeninstrument. Sie ist nicht das Einzige dieser Gattung wie z.B. Akkordeon, Maultrommel oder südostasiatische Mundorgeln, wie das Sheng und das Bawu beweisen. Diese asiatischen Vorfahren fanden vor 3000 Jahren ihren Weg in die indigene Musik, während im Westen erst seit dem 18. Jahrhundert von der Tonerzeugung schwingender Stimmzungen Kenntnis genommen wurde.

 

Sicher ist, dass die ersten Mundharmonikas in den 1820er Jahren im deutschen Sprachraum auftauchten, dessen Erfinder gänzlich unbekannt blieb, und sie sich daraufhin rasant verbreitete.

 

1828 gelangten die ersten Oktav-gestimmten Modelle in Wien in den Verkauf.

 

Laut dem größten Mundharmonika-Produzenten Süddeutschlands, der Firma Hohner, gelang ein solches "Wiener-Modell" durch einen Uhrmacher auf der Walz in den Schwarzwald.

 

Anfangs war die Landschaft an Mundharmonika-Produzenten rund um die Stadt Trossingen als florierend zu beschreiben. Die erste Mundharmonikawerkstatt in Trossingen gehörte Christian Messner, welcher 1830 eine Wiener Mundharmonika nachgebaut und daraufhin selbst in Produktion gegangen war. Dessen Sohn brachte eines Tages den jungen Matthias Hohner nach der Schule mit nach Hause in die kleine Werkstatt der Familie. Das dort erhaschte Wissen rund um das kleine Instrument brachte Matthias rasch ein Hausverbot ein. Messner fürchtete sich vor Betriebsspionage, wie Recht er dabei hatte. Nichts desto Trotz gelang es dem angehenden Geschäftsmann Matthias Hohner nach und nach seine Konkurrenz dem eigenen Unternehmen einzuverleiben, sodass letztlich nur eine deutsche Mundharmonika-Werkstatt ganz im Osten Deutschlands übrig geblieben war, die Firma C. A. Seydel und Söhne in Klingenthal, nahe der Tschechischen Grenze.

 

Die 20er Jahre waren für die Firma Hohner sehr wichtig. Der Export von Mundharmonikas (damals für 10 Cent das Stück zu haben) schlug hohe Wellen und trieben es in alle Ecken der Erde. In Amerika traf das Instrument auf fruchtbaren Boden, welcher unter den Sklaven auf den Baumwollfeldern wundersame Früchte zum Tragen bringen sollte. Ohne Wissen über die eigentliche Handhabe der Mundharmonika, machten sie sich eifrig daran, ihr Musik zu entlocken, sie in ihren Gesang einzubinden. Dies galt als die Wiege der Bluesmusik, denn sie bogen die Töne und spielten in ihrer Musik hauptsächlich Ziehtöne.

 

Nach dem zweiten Weltkrieg machte Larry Adler durch das Spiel der Chromatischen Mundharmonika in Amerika von sich reden. Niemand hatte zuvor so schnell und haargenau nach Noten gespielt wie er. Das wohl bekannteste Stück, welches er auf der Mundharmonika spielte, ist  das irrsinnig schnelle "Flight of the Bumblebee" von Nikolai Rimsky-Korsakov.

 

Ein ebenso wichtiger Schritt in der Geschichte der Mundharmonika ist die Erfindung des Overblow auf der Bluesharp durch Howard Levy, welcher herausfand, dass durch diese Technik selbst Töne gespielt werden konnten, welche überhaupt nicht auf die Stimmplatte genietet waren.

 

Bis zum heutigen Tag machen Muha-Spieler wie Michael Hirte von sich reden. Legenden wie Larry Adler (†), Toots Thielemanns (†), Igor Flach (†) oder Bob Dylan stiegen in den "Mundharmonika-Olymp".

Um einige weitere Blues-Spieler zu nennen: Dieter Kropp, Mark Hummel, Martin Fetzer oder Moira Serfling.

 

 

 

Quellen: DVD "Die Geschichte der Mundharmonika"

            https://de/wikipedia.org/Mundharmonika